Schnelle Hilfe bei Sonnenbrand: Die besten Hausmittel und OTC-Produkte

Person mit Sonnenbrand auf der Schulter, auf die eine beruhigende Creme aufgetragen wird

Einleitung: Wenn die Sonne ihre Spuren hinterlässt

Ein herrlicher Tag am Strand, eine lange Wanderung in den Bergen oder einfach nur die Gartenarbeit – schnell ist es passiert: Die Haut spannt, ist gerötet, heiß und schmerzt bei jeder Berührung. Ein Sonnenbrand ist nicht nur unangenehm, sondern eine akute Entzündungsreaktion der Haut auf zu viel UV-Strahlung. Er ist ein klares Warnsignal und schädigt die Haut nachhaltig, erhöht das Risiko für vorzeitige Hautalterung und Hautkrebs. Ist der Sonnenbrand einmal da, ist schnelle und richtige Behandlung entscheidend, um die Symptome zu lindern und die Regeneration der Haut zu unterstützen. Doch was hilft wirklich? Reichen altbewährte Hausmittel wie Quarkwickel oder sollte man besser zu speziellen Produkten aus der Apotheke greifen? Wir zeigen Ihnen die effektivsten Sofortmaßnahmen und stellen die besten rezeptfreien (OTC ) Gele und Cremes mit Wirkstoffen wie Dexpanthenol oder Hydrocortison vor.

Die goldenen Regeln der Ersten Hilfe bei Sonnenbrand

Sobald Sie eine Rötung bemerken, gilt: Handeln Sie sofort! Je schneller Sie reagieren, desto besser können Sie den Schaden begrenzen.

  1. Sofort raus aus der Sonne! Das ist die absolut wichtigste Regel. Suchen Sie umgehend Schatten oder gehen Sie in einen geschlossenen Raum.
  2. Kühlen, kühlen, kühlen: Kühlung lindert den Schmerz, hemmt die Entzündung und reduziert die Schwellung. Aber Vorsicht: Niemals Eiswürfel oder Kühlpacks direkt auf die Haut legen, das kann zu Erfrierungen führen! Wickeln Sie diese immer in ein Tuch.
  3. Viel trinken: Durch den Sonnenbrand verliert der Körper viel Flüssigkeit. Trinken Sie reichlich Wasser oder ungesüßten Tee, um den Flüssigkeitshaushalt von innen wieder aufzufüllen.
  4. Haut in Ruhe lassen: Vermeiden Sie enge Kleidung, die an der verbrannten Haut reibt. Wenn sich Blasen bilden: Niemals aufstechen! Sie schützen die darunterliegende Haut vor Infektionen.

Bewährte Hausmittel: Was ist dran an Omas Tipps?

Viele Hausmittel können bei leichten Rötungen Linderung verschaffen. Bei stärkeren Verbrennungen oder Blasenbildung sollten Sie jedoch vorsichtig sein.

Kühlende Umschläge: Der sichere Klassiker

In kaltes Wasser oder kühlen schwarzen Tee getränkte Tücher (aus Leinen oder Baumwolle) sind die beste und sicherste Methode zur Kühlung. Der Tee enthält Gerbstoffe, die eine leicht zusammenziehende und entzündungshemmende Wirkung haben.

Quark- und Joghurtwickel: Der umstrittene Helfer

Wirkung: Quark und Joghurt kühlen angenehm und spenden Feuchtigkeit. Das Problem: Die enthaltenen Milchsäurebakterien können auf der geschädigten Haut Infektionen auslösen, besonders wenn bereits kleine Risse oder Blasen vorhanden sind. Mediziner raten daher heute eher von dieser Methode ab. Wenn Sie es dennoch versuchen möchten, tragen Sie den Quark niemals direkt auf die Haut auf, sondern streichen Sie ihn auf ein Tuch.

Aloe Vera: Die Kraft der Wüstenpflanze

Reines Aloe-Vera-Gel (am besten direkt aus dem Blatt einer Pflanze oder als hochkonzentriertes Produkt aus der Apotheke) ist ein hervorragendes Mittel. Es kühlt, spendet intensiv Feuchtigkeit und enthält entzündungshemmende und wundheilungsfördernde Stoffe.

Produkte aus der Apotheke: Gezielte Hilfe mit Wirkstoff

Bei einem mäßigen bis starken Sonnenbrand reichen Hausmittel oft nicht aus. Dann sind spezielle Produkte aus der Apotheke die bessere Wahl, da sie gezielte Wirkstoffe enthalten.

Dexpanthenol: Der Regenerations-Booster

Wirkung: Dexpanthenol (Provitamin B5) ist der Goldstandard in der Wundheilung. Es wird in der Haut zu Pantothensäure umgewandelt, die den Hautstoffwechsel anregt, die Zellneubildung fördert und die Hautbarriere stärkt. Es wirkt zudem feuchtigkeitsspendend und lindert den Juckreiz. Anwendung: Ideal als leichte Lotion oder Schaum-Spray (besonders angenehm bei Berührungsschmerz) nach der ersten Kühlphase.

Hydrocortison: Der Entzündungshemmer

Wirkung: Bei starkem Sonnenbrand mit ausgeprägter Rötung und Schwellung kann eine niedrig dosierte Hydrocortison-Creme (0,25% oder 0,5%, rezeptfrei) sehr wirksam sein. Cortison ist ein starker Entzündungshemmer, der die Immunreaktion der Haut schnell unterdrückt und so Schmerz und Juckreiz effektiv lindert. Anwendung: Nur kurzzeitig (wenige Tage) und dünn auf die betroffenen Stellen auftragen. Nicht bei offenen Wunden oder Blasen anwenden.

Gele mit Antihistaminika: Gegen Juckreiz und Schwellung

Gele mit Wirkstoffen wie Dimetinden oder Bamipin können ebenfalls helfen. Sie blockieren die Wirkung von Histamin, einem Botenstoff, der bei der Entzündungsreaktion freigesetzt wird, und lindern so Juckreiz und Schwellung.

Wann müssen Sie zum Arzt?

Ein Sonnenbrand ist nicht immer harmlos. Suchen Sie unbedingt einen Arzt auf, wenn:

  • Der Sonnenbrand sehr großflächig ist.
  • Sich große Blasen bilden.
  • Zusätzlich Symptome wie Fieber, Schüttelfrost, Übelkeit, Erbrechen oder starke Kopfschmerzen auftreten (Anzeichen für einen Sonnenstich oder Hitzschlag).
  • Säuglinge oder Kleinkinder betroffen sind.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Ja, gute After-Sun-Lotionen sind sehr sinnvoll. Sie sind speziell dafür formuliert, der Haut nach dem Sonnenbad intensiv Feuchtigkeit zurückzugeben und sie zu kühlen. Sie enthalten oft beruhigende Inhaltsstoffe wie Aloe Vera, Panthenol oder Bisabolol. Sie sind eine gute Basispflege, bei starkem Sonnenbrand aber oft nicht ausreichend.

Nein, auf keinen Fall! Fettreiche Cremes, Salben oder Öle (wie Melkfett oder Olivenöl) bilden einen Film auf der Haut und verhindern, dass die Hitze entweichen kann. Es kommt zu einem Hitzestau, der die Entzündung und den Schmerz noch verschlimmert. Greifen Sie immer zu leichten, wasserbasierten Formulierungen (Gele, Lotionen, Schaum).

Ja, bei starken Schmerzen kann die Einnahme eines entzündungshemmenden Schmerzmittels wie Ibuprofen oder Acetylsalicylsäure (ASS) sinnvoll sein. Es lindert nicht nur den Schmerz, sondern hemmt auch die Entzündungsreaktion von innen. Nehmen Sie es am besten so früh wie möglich nach Auftreten des Sonnenbrands ein.